Sherab Gyaltsen Rinpoche

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Sherab Gyaltsen Rinpoche

Nachruf

 

Maniwa Sherab Gyaltsen Rinpoche, einer der höchsten und respektiertesten Lamas der Karma Kagyü Linie, ist von uns gegangen. Er verstarb am 3. September in einem Krankenhaus in Kathmandu in Meditation.

Die Bedeutung von Sherab Gyaltsen Rinpoche für den Diamantweg ist enorm. Seit 2006 reiste er auf Einladung von Hannah und Lama Ole Nydahl mehrmals in den Westen, um den Praktizierenden tiefgründige Erklärungen und höchste Einweihungen zu geben. Seine sichtbarsten äußeren Spuren hinterließ er im Diamantweg mit 7 Stupas zwischen Kopenhagen und Sibirien, deren Errichtung er bis 2019 betreute und die er auch selbst einweihte.

Mehrmals besuchte er Österreich und gab Vorträge sowie  Einweihungen in Wien und Graz.

Im September 2011 verbrachte Sherab Gyaltsen Rinpoche über zwei Wochen in Salzburg, in denen er mit Lama Ole Nydahl und der Sangha eine Stupa auf öffentlichem Grund am mitten in der Stadt gelegenen Mönchsberg baute.

Wer auch immer das Glück hatte, ihn im Rahmen dieser oder anderer Aktivitäten näher kennenzulernen, wurde von seinem Segen und seinem tiefen Mitgefühl erfasst. Es war unmöglich, sich seinem liebevollen Kraftfeld zu entziehen – auch Politiker, die zur Stupa-Einweihung kamen, waren von seiner Persönlichkeit zutiefst berührt. So hat er  unsichtbare innere Spuren von Hingabe und langsam wachsender Einsicht in die Herzen vieler Menschen weltweit gelegt.

Völlig bescheiden in seinem Auftreten hinterlässt Rinpoche ein außergewöhnliches Vermächtnis. Es gibt kein Stupaprojekt im großen Kathmandutal, in das er nicht involviert gewesen war. Gemeinsam mit Shamar Rinpoche gründete er das große Retreat-Center in Pharping bei Kathmandu, dessen Retreatleiter er auch war. Für Tausende von Laien leitete er über 25 Jahre Retreats zur Praxis auf „Liebevolle Augen“ und „Nyungne“.

Der Ehrentitel Maniwa, den neben ihm nur eine Handvoll buddhistischer Lehrer erworben haben, bezeugt, dass er über eine Milliarde Mantras von „Liebevolle Augen“ rezitiert oder dazu angeleitet hat. Westlich von Kathmandu errichtete er ein Kloster für über 100 Nonnen und später ein Mönchskloster in Bhaktapur. In diesem Kloster, Nali Gompa, soll sein nach eigener Aussage letztes großes Projekt dieses Lebens vollendet werden: eine 108 Fuß (33m) hohe Stupa des Herabsteigens vom Tushita-Himmel, die einmal die Statuen des vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Buddha enthalten soll.

Seine körperliche Verfassung ließ es leider nicht mehr zu, dass er ab 2020 nochmals für ein größeres Programm nach Europa reiste. Ein privater Aufenthalt bei Lama Ole Nydahl und seiner Familie 2024 war sein letzter Besuch hier.

Maniwa Sherab Gyaltsen Rinpoche, ein Schüler des 16.Karmapa und von ihm  ordiniert, war ein außergewöhnliches Beispiel buddhistischer Praxis. Er zählte zu den Lamas, die ohne Unterlass den Dharma praktizierten. Er verkörperte Bodhicitta wie kaum ein anderer Lehrer.

Das Parinirvana eines so großen Meisters ist für Praktizierende immer ein Weckruf und gleichzeitig ein Anstoß, sich sein Beispiel zu Herzen zu nehmen und in der eigenen Praxis umzusetzen.

Karma Kagyü Diamantweg

zum Nachruf der Internationalen Stiftung Diamantweg

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